Samstag, 4. Februar 2012

Kulinarisches Erweckungserlebnis

Um mich dafür zu belohnen, dass ich vorhin tatsächlich noch rausgegangen bin, kaufte ich mir drei Filme. Den ersten, Martin Scorceses George Harrison: Living In The Material World, habe ich gerade gesehen - großartig übrigens! Man kann keinen Film über das Leben von George Harrison sehen, ohne dabei Lust auf indisches Essen zu bekommen. Also bestellte ich etwas bei Pooja und es war wirklich verdammt gut. Aber das Wahnsinnserlebnis war das Eis.

Bei den meisten Lieferservices kann man die üblichen amerikanischen Eissorten bestellen, die meisten indischen Restaurants haben Mango- und Lycheekompott und vielleicht noch Gulab Jamun oder ähnliches... In diesem Fall machte mich die Eiskarte neugierig: Zimtapfeleis, Vanille-Eis mit in Honig gebratenen Cashew-Nüssen... Das klang schon etwas anders. Also bestellte ich Mango-Eis (Überraschung!) und bekam eines der besten Mango-Eise [sic] geliefert, die ich je gegessen habe. Wundervoll cremig, mit Fruchtstücken, absolut natürlicher Geschmack und wunderschöne Farbe. Zudem wird es in einem Keramikbehältnis geliefert, das einerseits für die richtige Temperatur sorgt und andererseits sehr dekorativ ist und auf jeden Fall aufgehoben wird..

Selbstverständlich habe ich mal gegooglet - zum Glück stand der Name des Eisherstellers auf dem Gefäß - und es ist scheinbar eine Berliner Firma, die das Eis herstellt. Ich denke, ich werde nach und nach noch viele der tollen Keramiktöpfe (Matkas!) sammeln können. Und Ihr solltet das auch tun! (Mmmmhhhmmm... Die ganze Wohnung riecht nach Mango!)






(Klick führt auf die Webseite, auf der sich auch das Bild befindet, ich hoffe, die kostenlose Werbung stört niemanden ;))



Einmurmeln

Ich habe heute schon unheimlich viel geschafft. Es ist gerade mal halb 1, an einem Sonnabend(!) und ich habe bereits:

  • zwei 45-minütige Serienfolgen gesehen
  • ein Erkältungsbad genommen
  • gefrühstückt
  • die gesamte Wohnung aufgeräumt
  • Wäsche zusammengelegt, Wäsche gewaschen und Wäsche aufgehangen
  • abgewaschen
  • Post sortiert, Mails geschrieben und Überweisungen getätigt
  • meinen Feedreader abge"arbeitet"
  • Twitter und Facebook durchgeforstet
  • mit zwei Freunden länger gechattet
  • drei Alben gehört

Jetzt aber erstmal: Pause mit warmem Tee, mindestens bis die Haare endlich trocken sind. Denn die nächsten Punkte auf meiner inneren To-Do-Liste führen mich nach draußen und da sind gerade immernoch -8° C.  Bin mir noch nicht sicher, ob meine Motivation (köstlichen Chai vom Postamt abholen, Krankschreibung in den Briefkasten werfen und einkaufen) ausreicht, um meine Murmelstellung aufzugeben...

Freitag, 3. Februar 2012

Allzeit vom Austag

Im Büro sind Phrasen wie "eine Auszeit vom Alltag nehmen" oder "die Seele baumeln lassen" verpönt, denn sie tauchen leider viel zu oft auf und müssen ausgemerzt, abgewandelt oder ausgetauscht werden. Deswegen konnte dieser Eintrag auch nicht einfach Auszeit heißen, dabei beschreibt er genau das - ich habe gerade eine mehr oder weniger unfreiwillige Auszeit vom Alltag: Rekonvaleszenz nach einer Wurzelspitzenresektion.

Bisher nutze ich die freien Tage hauptsächlich zum Schlafen, Lesen und im Internet rumgurken. Man sollte kaum glauben, dass ich NOCH MEHR ZEIT online verbringen könnte, als ich es eh schon immer tue. Aber dadurch dass die lästigen Wege durch die Stadt entfallen und mich die Arbeit nicht vom Wesentlichen ablenkt, lassen sich tatsächlich noch ein paar wenige Minuten mehr herausschlagen. Ich habe allerdings den festen Vorsatz, ab morgen auch ein wenig Papierkram zu erledigen, die Wohnung weiter zu entrümpeln und so weiter. Aber das ist ja morgen, bis dahin lausche ich weiter auf die Geräusche hier im "Rentnerhaus" und von denen gibt es reichlich.

Die meisten davon sind nicht identifizierbar, einige sind ganz klar Türen, Gespräche im Treppenhaus oder knackende Heizungsrohre. Andere klingen wie Schneeschieben, kommen aber vom Dach oder aus den Wohnungen um mich herum. Dazu wird gehämmert und - das ist neu - es gibt laute Musik. Scheinbar bin ich doch nicht mehr die einzige U40-Mieterin hier. Manchmal gibts sogar wummernde Technobässe. Nach 3,5 Jahren strikter Hausruhe von 12 bis 15 Uhr ist das eine schöne Abwechslung.

Was aber dann so gar nicht geht, ist dieser eine Basslauf, der eben an mein Ohr drang. Zwei Noten, immer abwechselnd. Zwei Noten, die ich in den letzten Wochen und Monaten einfach viel zu oft gehört habe. Die wir alle viel zu oft gehört haben. Mehr höre ich nicht von dem Lied, aber diese zwei Noten reichen, um sich in meinem Kopf festzusetzen. Ich muss schnell irgendwas radikal anderes anmachen, sonst höre ich den ganzen Abend nur noch "Someone that I used to know".

Zum Glück postete ein Freund heute etwas, dass genügend WTF-Faktor besitzt, um mich abzulenken:


1. Warum kann der das, und wenn er das kann, warum macht er keine richtige Musik?
2. Wofür ist der Zweite da?
3. Wenn augenscheinlich sogar Jürgen Drews und Dieter Bohlen die Musik mögen, warum zur Hölle sind die deutschen Charts nicht wesentlich niveauvoller?
4. Wie kann man bitte dazu auf 1, 2, 3 UND 4 klatschen?
5. Was machen die ganzen jungen Leute da an den Tischen?

Fragen über Fragen. Zum Glück hab ich genügend Zeit, darüber nachzudenken.