Sonntag, 8. Dezember 2013

Nur folgerichtig

Als ich vor fünfeinhalb Jahren nach Berlin zog, zum ersten Mal ganz allein in eine eigene Wohnung, ohne Mitbewohner, da war eines der Highlights meiner Nachbarschaft die Plansche. Kaum kam die Sonne länger raus, sprudelte dort das Wasser und kleine Kinder tobten und lärmten und bespritzten sich. Ein Traum. Bei jedem Vorbeikommen streifte ich die Flip Flops ab und watete selbst hindurch.
Die Plansche ist seit diesem Sommer gesperrt. Die Apotheke ist weggezogen. Das kleine gemütliche Café mit selbstgebackenen Köstlichkeiten, das zwischenzeitlich aufgemacht hatte ist schon lange wieder fort... Meine Eltern und mein Bruder, die fünf bzw. fünfzehn Gehminuten entfernt wohnten, sind auch schon längst woanders. Und so ist es nur folgerichtig, dass ich da weggezogen bin.

So meine Gedanken, als ich am Dienstag zum letzten Mal die Stufen in die Wohnung hinaufstieg.

Aber einiges werde ich schon vermissen: Den Blick auf den Fernsehturm vom Wohnzimmer (hier im neuen Kiez müssen wir erst runter auf die Straße gehen, um ihn zu sehen), die zwei Programmkinos im Umkreis von 10 Fußminuten (dauert jetzt _deutlich_ länger) und der Volkspark Friedrichshain quasi vor der Tür. Zum nächsten Park braucht man jetzt mit dem Fahrrad 10 Minuten und das Freiluftkino ist in weite Ferne gerückt. Dafür gibt's das Hörspielkino fußläufig, ebenso wie diverse Einkaufsmöglichkeiten und vor allem Freunde. Dieses "man kann mal eben spontan vorbeigehen" habe ich aus meiner Rostocker Zeit mehr vermisst, als es mir bewusst war. Tolle Sache das! 

Also: Neuer Kiez rockt. (Ebenso wie bunte Wände und Fenster, Riesenbalkon mit Vogelhaus, Zusammenwohnen, Aquarium, Weihnachtsbaum und ab nächstem Wochenende Katzenkinder. Wir werden ein echtes Miezhaus und hier gibt's dann bestimmt regelmäßigen Cat Content. Ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung dieses Blogs. Läuft.

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