Sonntag, 4. Mai 2014

Sieben Nächte, sieben Eise, Si...zilien - Nacht 6: Palermo


Nachdem das Essen am Vortag ja eher enttäuschend war, rettete das Frühstücksbüffet ein wenig die Ehre des Etablissements. Neben dem üblichen Süßkram gab es diverse Antipasti, Käse, Aufschnitt und eine Cassata - nicht so gut wie selbst gemacht, aber immerhin. Nach dem Aufbruch hieß unser erstes Ziel Erice. Dieses mittelalterliche Städtchen, dass sich um ein Kloster herum entwickelte, liegt auf dem gleichnamigen Berg in rund 750 Meter luftiger Höhe. Um dorthin zu gelangen, folgt man eine gefühlte halbe Stunde lang engen Serpentinen, mit immer wieder großartigen Ausblicken aufs Meer (und eine Schafherde). 


Oben angekommen wollte Tommy uns mal wieder mit dem Kopf durch die Wand führen. Buchstäblich, denn wir mussten unser Auto dann an der Stadtmauer zurücklassen und zu Fuß die letzten Treppen nehmen. Es muss aber auch andere Wege geben, denn oben gab es auch wieder vereinzelte Autos. Wir schlenderten durch die Gassen auf der Suche nach einer Pasticceria, die in unserem Reiseführer hochgelobt wurde. Sie war natürlich proppenvoll und wir kauften dort Köstlichkeiten als Mitbringel für Zuhause. Dann aßen wir ein Eis und beguckten die Schaufenster. Als wir Pistaziencreme entdeckten, mussten wir ein Souvenir- und Delikatessengeschäft betreten und sie mitnehmen (nicht ohne dass uns die Inhaberin zwang diverse Pestosorten auf vollen Frühstück- und Eismagen zu verkosten und dann sichtlich enttäuscht waren, dass wir wirklich nur die Pistaziencreme kauften.

Von Erice ging es dann weiter nach Palermo. Vor der Stadt hatte ich im Vorfeld ne Menge Respekt und habe sie mir "chaotisch und kriminell" wie Neapel, nur nochmal schlimmer vorgestellt. Tatsächlich war ich damit, bis auf den Straßenverkehr zu Stoßzeiten, zumindest in der Innenstadt schief gewickelt. Zu keinen Zeitpunkt war mir irgendwie mulmig, auch das Auto bekam bis auf einen Parkkratzer nichts weiter ab (obwohl eine Zeitlang nicht abgeschlossen war *pfeif*) und die Stadt bezauberte uns mit gutem Wetter und vor allem den täglich stattfindenden Straßenmärkten.



Es gab die ersten "Monatserdbeeren" des Jahres (zweimal eine 250 g-Schale voll für jeweils 1 € bzw. 1,50 €, gekochte Artischocken frisch aus dem Topf, frittierte Sardellen und Auberginen und eine Menge zu sehen.





Auch sonst hatte die Stadt eine Menge an Architektur, Street Art und Flair zu bieten. Den Sonnenuntergang verbrachten wir in guter Tradition in Wassernähe. Dann spazierten wir noch zum sizilianischen Parlament und dem Theater, in dem Teile des Paten gedreht wurden und dann beschlossen wir den Abend in einer kleinen Osteria voller Einheimischer. Die Kellner waren zwar etwas hektisch, das Essen jedoch sehr solide, wenn auch nicht besonders raffiniert. Gut bürgerlich eben, würde man hier sagen. Dazu was vom offenen Roten, das ist doch mehr als zufriedenstellend.




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