Sonntag, 22. Februar 2015

Jamaikanisches Essen - Woche 1

Was ist das Wichtigste an so einem Urlaub? Richtig: das Essen. Also zumindest, wenn man nicht über Wochen in der Wildnis wandert und sich freut, wenn es den Kartoffelbrei mal warm statt kalt gibt. Und ja, das Meer, die Sonne, die Natur usw. sind auch wichtig. Sagen wir, das Essen ist das Tüpfelchen auf dem i. Und wie immer habe ich fleißig dokumentiert und kann Euch nun ein wenig über jamaikanisches Essen berichten. Zunächst Woche 1, damit wir uns nicht übernehmen...



Das Frühstück am ersten Morgen wartete neben ordinären hart gekochten Eiern mit allerlei landestypischen Leckereien auf. Da wäre ganz oben das Spice Bun, eine Art Bananenbrot mit diversen Gewürzen der Region. Deutsche Gaumen haben sofort weihnachtliche Assoziationen, aber in der Karibik sind Piment, Muskat, Zimt, Nelken etc. ganz alltäglich. Dazu gab es frittierte Breadfruit und Bammy, eine Art Reibekuchen aus Cassava (Maniok) und Kokosmilch. Unten rechts seht Ihr Callaloo, ein Gericht aus gedünstetem Blattgemüse mit Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Chili. Callaloo gibt es in vielen Ländern, das Blattgemüse ist aber ja nach Region ein anderes. Wenn ich dem Internet glauben kann, bezeichnet man in Jamaika so die Blätter der Amaranth-Pflanze.



Am Abend gab es zum Beispiel frittiertes Hähnchen in einer süß-scharfen Sauce, dazu Rice and Peas (Reis mit Kidneybohnen und Kokosraspel), Gemüse (hier Mangold mit Möhren, Chili usw.) und Salat.



Das war ein typisches Frühstück: Spiegelei (eher frittiert als gebraten) mit Callaloo, Dumplings, frittierter Banane, Brot und Erdnussbutter.



Darf ich vorstellen: Festival, ein frittiertes Teigdings aus Maismehl.



Ein Roots-Drink. Wurzeln, Obst, Pflanzenteile und Gewürze werden zu einem heilsamen Getränk verwurstet, in diesem Fall schmeckte es ähnlich wie amerikanisches Root Beer, aber ohne Kohlensäure, dafür mit einem deutlichen Guaven-Anteil. Mehr gesund als lecker, aber durchaus trinkbar.




Otaheiti Apples - schmecken wie irgendwas zwischen Birne, Stern- und Drachenfrucht.




DAS jamaikanische Frühstück überhaupt: Ackee und Saltfish, dazu in diesem Fall Pancakes.





Ackees dürfen erst verkauft werden, wenn sie sich geöffnet haben und ein für den Menschen giftiges Gas entfleucht ist. Danach kann man das gelbe Fruchtfleisch herauslösen und verarbeiten.




Pancakes mit frischer Ananas und Sirup. Der "Saft" im Hintergrund wäre in Deutschland ein Fruchtsaftgetränk (Mango-Karotte mit ordentlich Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen)




Zuckerrohr wird geschält und der Länge nach geviertelt. Dann kann man darauf herumkauen, bis der Zuckersaft raus ist. Die holzigen Fasern werden ausgespuckt.



Getränke sind im allgemeinen süß. Viel zu süß für unseren Geschmack. Die einzigen, die man auch in größerer Menge gut trinken kann sind Cranberry Wata und die Grapefruit-Limonade Ting.





Grüne Bananen im Supermarkt. Bananen werden sowohl grün als auch reif verkauft, verarbeitet und verzehrt. Dabei werden die Grünen hauptsächlich gekocht. Unsere Kochbananen sind das aber nicht, die heißen Plantains und ihr werdet sie weiter unten nochmal sehen.



Das ist eine Naseberry, noch nicht ganz reif. Wir haben sie ein paar Tage liegen lassen und im zweiten Post seht Ihr dann, was daraus geworden ist.




Ein Rum Punch. Als ich nach dem Rezept fragte bekam ich die Antwort: Du kaufst Fruit Punch und machst Rum rein (und Limetten, Zucker und Eis. Ist das Ergebnis nicht rot, kommt noch Lebensmittelfarbe dazu). Man darf also experimentieren...




Frittiertes Hähnchen mit Dumplings




Hausgemachte Chili-Sauce in einer Saftflasche




Papayas und eine Mango




Einmal vegetarisch bitte: Wir lassen das Fleisch weg und haben dann nur noch Rice and Peas und Gemüse




Kaffeebeeren direkt am Strauch




Frisch geerntete Plantain-Staude fürs Frühstück




Fritters über dem offenen Feuer ausgebacken. Der Koch von Welt greift statt zum Weinglas zum Spliff.



Frühstück: Fritters, frittierte Plantain und Chocho.



Grapefruit - deutlich süßer und weniger bitter als hier bei uns



Juneplum-Juice mit Zucker, Limette und Ingwer



Gedünsteter Fisch, Rice and Peas und Gemüse



Frittierter Fisch, Plantain und Festival


Das Essen der zweiten Woche zeige ich Euch demnächst, u.a. I-Tal Stew, Jerk Chicken und frische Kokosnuss...


1 Kommentar:

  1. Das erinnert mich sehr an vieles, was unsere haitianische Nachbarin in Kanada gekocht hat, vor allem viel Hühnchen und viel frittiert :)

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